Sängervereinigung hat sich beim Jubiläum in Sachen Sitzungsfastnacht als eine Hochburg etabliert
Zum nachgeholten Jubiläum von 66 Jahren Sitzungsfastnacht versetzten rund 150 vereinseigene Aktive und Helfer der Sängervereinigung 1887 Mainflingen (SVM) bei ihren Schimmel-Fastnachts-Galas ihr Publikum wieder einmal in kollektive Hochstimmung. Die östlichste Fastnachtshochburg des Ostkreises machte dabei ihrem diesbezüglichen guten Namen alle Ehre. SVM-Sitzungspräsident Frank Heinzmann begrüßte ein nach dreijähriger Pause erwartungsvolles Publikum im zweimal vollbesetzten Saal.
Zur Eröffnung sangen die beiden Gesangsgruppen „Moafährladies“ und „Mainfinken“den mit Jubiläumstext versehenen Udo Jürgens-Song „Seit 66 Jahren“. Als Drachenkinder hatte der SVM-Kinderchor die Bühne gestürmt und ernteteunter Leitung von Denise Oftring tosenden Beifall. Mit stehenden Ovationen wurde das vom Verein FdMD berufene neue Mainflinger Dreigestirn vom Publikum zur Inthronisation empfangen und zunächst von Sitzungspräsident vorgestellt. Prinz Christian I. (Schummer), Seejungfrau Ingrid I. (Dehler) und Schimmel Dirk I. (Breuhahn) sind alle drei in verschiedenen Mainflinger Vereinen verwurzelt. Für choreographische Verwöhnung des Publikums sorgten die „Crazy Schimmel Dancers“ mit ihrem Gardetanz und im zweiten Teil mit einem hinreisenden Showtanz, unter Leitung von Lucie Gast und Natalie Mäder.
Für das obligatorische Protokoll war Dr. Uwe Hessberger in der Rolle als Moafinger Schimmel verantwortlich. Erstmals auf der SVM-Bühne gelang ihm ein toller Einstand. Stella Schubarth brillierte anschließend mit einem schmissigen Solo-Gardetanz.
In seiner Paraderolle als „Schambes“ ließ sich Christoph Gast über Stresssituationen rund um die Weihnachtszeit aus. Eine futuristisch überwältigende Szenerie boten die „Maofährladies“, die als „Besuch aus dem All“ mit einem Raumschiff in den Saal „einschwebten“. Diese tolle Gesangs-und Shownummer stand unter der Leitung von Werner Utmelleki, der im Übrigen alle musikalischen Vorträge an diesem Abend und die gesamte Sitzung musikalisch begleitete.
Nach der Pause entpuppte sich Harald Wiegand als „Experte des deutschen Schlagers“ früherer Jahrzehnte. Die Einspielungen zu seinen Geschichten ließen den stets mitsingenden Saal kopfstehen. Claudia Knecht und Anja Feldner rockten mit ihrer gemischten SVM-Tanzgruppe „Back to Stage“ als sehr originelle, überdimensionale Kühe, die Narrhalla.
Was das Duo Denise Oftring und David Knies anschließend komödiantisch, wie auch musikalisch, als „wandelnde Eventagentur“ auf die Bühne zauberten, war einfach nur moderner Humor vom Feinsten. Von der „Elvis-Performance“ bis zum „Heile Gänsje“ brachen alle Dämme im Publikum und es gab kein Halt mehr bei der Steigung der Stimmungskurve.
Eine tolle Show boten die „Mainfinken“ mit der Eröffnung ihres 11-Sterne-Hotels, „Ritz am Moa“: Putins Gasangebot, die Scheichs von Katar mit der Fußball-WM, und die Ampel-Koalition bekamen dabei gesanglich, wie im Szenenspiel, bissige Kommentare ab. Horst Knies bekam für seine 33 jährige Aktivitäten bei den „Mainfinken“, das Goldene Vlies verliehen.
Die „Steile Buwe“ Robert und Winfried Steil, zeigten sich einmal mehr als wahre Meister des mitreissenden Klamauks. Mit ihren Pointen und Liedern rissen sie das Auditorium kurz vor Mitternacht nochmal zu wahren Lachorgien hin. Das bunte gesangliche Finale aller Mitwirkenden auf der Bühne mit der Moaflinger Hymne „In unser’m klaane Nest“ von Dieter Adam, sowie „Ole, ole, Fiesta hier am Main“ beendete die niveau- und stimmungsvollen beiden Schimmel-Gala-Sitzungen, bei denen die Akteure wieder einmal alle Register der Narretei zogen.