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Gelungene Hommage an Udo Jürgens

Sängervereinigung Mainflingen feiert den Ausnahmekünstler dreimal im vollbesetzten Bürgerhaus

immer wieder geht die sonne auf 4Wer kennt sie nicht, die unzähligen Hits und Evergreens des Sängers und Komponisten Udo Jürgens, der kurz vor Weihnachten 2014 während seiner letzten Tournee überraschend verstarb?

Die Sängervereinigung 1887 Mainflingen (SVM) würdigte diesen großen Künstler nun mit einer aufwändigen, eigens konzipierten Show unter dem Titel „Immer wieder geht die Sonne auf“ dreimal im jeweils voll besetzten Bürgerhaus. Insgesamt rund 65 Sänger und Sängerinnen des Männer- und Frauenchores der SVM, die Ensembles „Moafährladies“ und „Mainfinken“, der vereinsübergreifende Kinderchor, vereinseigene Solisten, Schauspieler sowie die SVM-Tanzgruppe „Crazy Schimmel Dancers“ setzten in dieser Udo-Jürgens-Story die musikalische Karriere des Künstlers in einer begeisternden Bühnenshow sehr kurzweilig um. Aber auch der private Lebensweg wurde nachgezeichnet. Harald Wiegand übernahm hierzu die imaginäre Rolle von Udo Jürgens und berichtete hinter einer Schattenwand von den Höhen und Tiefen dieses Musikerlebens von der Kindheit bis zur letzten Tournee.

immer wieder geht die sonne auf 6Eröffnet wurde das Ganze mit dem Titelsong „Immer wieder geht die Sonne auf“ sehr einfühlsam mit Solisten und Chor. Erst danach öffnete sich der Bühnenvorhang und brachte als Mittelpunkt den für Udo Jürgens unverzichtbaren Flügel zum Vorschein. „Udo“ berichtete nun von seiner Kindheit und seinen ersten Kontakten zur Musik, die fortan sein Leben prägte. Sowohl die Lebensgeschichte als auch die musikalische Karriere von Udo Jürgens wurden nun in chronologischer Folge sehr abwechslungs- und ideenreich auf der Bühne präsentiert. Die Geschichten einzelner Lieder wurden dabei nicht nur gesanglich, sondern auch tänzerisch und in Schauspielszenen sehr passend umgesetzt.

immer wieder geht die sonne auf 5Mit dem Solostück „Merci Cherie“ begann dann das eigentliche musikalische Programm. Das Lied erinnerte an den Grand Prix-Erfolg des Künstlers 1967. „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ war einer der großen frühen Hits, dem das russisch-atmosphärische „Anuschka“ als Männerchorsatz folgte. Hier sorgten die Tänzerinnen für ein optisches Highlight.

immer wieder geht die sonne auf 7Auch die sozialkritischen Texte waren ein Markenzeichen von Udo Jürgens. „Lieb Vaterland“ ist eines jener kontroversen Stücke, hier interpretiert von den Mainfinken und einem ihrer Solisten. Die folgende Nummer „Griechischer Wein“ war sowohl in ihrer Darstellung auf der Bühne als auch gesanglich ein echter Höhepunkt, bei dem nicht wenige im Publikum mitklatschten und mitsangen. „Ein ehrenwertes Haus“ und „Schöne Grüße aus der Hölle“ zeigen Udo Jürgens wieder von seiner sozialkritischen Seite und wurden von Solisten und dem gemischten Chor temperamentvoll interpretiert.

immer wieder geht die sonne auf 8Zwei weitere große Hits aus den 70er Jahren mit ironischem Inhalt folgten mit „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“ und natürlich „Aber bitte mit Sahne“, herrlich in Szene gesetzt und effektvoll gesungen. In „Mein Bruder ist ein Maler“ erzählt Udo Jürgens von seinem Bruder Manfred (dem malenden Künstler) und dem Blick auf das jeweilige Talent des anderen. Hier sehr emotional vorgetragen im Duett nur mit Flügelbegleitung. Zum Ende des ersten Teils zeigte der Kinderchor unter der Leitung von Denise Oftring einen couragierten Auftritt. Der Titel „Vielen Dank für die Blumen“ beendete unter großem Beifall des Publikums den Songreigen der Nachwuchsakteure. Den Schlusspunkt vor der Pause setzten die Mainfinken und die Moafährladies mit dem sehr nachdenklichen und unter die Haut gehenden „Ihr von morgen“, das an die Kinder dieser Welt und an die heutigen Verursacher von Umweltsünden gerichtet ist.

immer wieder geht die sonne auf 9„Zeig mir den Platz an der Sonne“ hieß es dann nach der Pause, bei dem jeweils eine Solistin und der Frauenchor brillierten. Den Song „Liebe ohne Leiden“ hatte Udo Jürgens einst für seine Tochter Jenny geschrieben und dieser wurde sehr gefühlvoll im Duett und mit gemischtem Chor dargeboten. Die Udo-Jürgens-Story kam jetzt zu dem Punkt, an dem ein Musical mit all seinen großartigen Songs geschrieben wurde. Es entstand mit „Ich war noch niemals in New York“ ein Musical, an dem Udo Jürgens im Alter von 70 Jahren tatkräftig mitarbeitete und das 2007 in Hamburg uraufgeführt wurde. Eine Kurzversion dieses Musicals wurde nun in das Programm integriert. „Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“, „Ich war noch niemals in New York“, „Mit 66 Jahren“ und „Bleib doch bis zum Frühstück“ gehörten zu den Klassikern, die in eine turbulente Beziehungsgeschichte um Jung und Alt verpackt und von den Darstellern sowie den Chören überzeugend aufgeführt wurden. „Heute beginnt der Rest deines Lebens“ setzte hierbei noch einmal einen großartigen Schlusspunkt.

immer wieder geht die sonne auf 10Drei Stücke aus der Spätphase von Udo Jürgens leiteten nun das Ende der inklusive Pause dreistündigen Show ein. Dabei glänzten der SVM-Chorleiter Werner Utmelleki solo am Flügel singend mit „Mein Ziel“ und das Ensemble „Moafährladies“ mit dem leicht provokanten Titel „Der Mann ist das Problem“.
Beim dynamischen Schlusslied „Mitten im Leben“ mit seinem aufwühlenden Text zeigten Frauen- und Männerchor noch einmal ihre Klasse. Bei den letzten beiden Stücken begeisterte zudem Marius Kemmerer auf dem Saxophon.

Die gesamte Show wurde von Beginn bis Ende durch eine jeweils passende Foto- und Video-Präsentation bereichert.
Das begeisterte Publikum dankte allen Akteuren mit lang anhaltendem Applaus. Nach den Dankesworten des Vereinsvorsitzendem Gunter Knecht an alle über 100 Mitwirkende und Helfer gab er die Bühne noch einmal frei für die Zugabe in Form eines Medleys der bekanntesten Udo Jürgens-Hits.immer wieder geht die sonne auf 12Weitere Bilder gibt es hier.