Modernes Sitzung-Show-Spektakel mit Vorträgen, Gesang und Tanz vom Feinsten
Punktgenau fit für die moderne Fastnacht eines soeben neu angebrochenen Jahrzehnts zeigten sich rund 150 Karnevalisten und Helfer bei den beiden großen Schimmel-Fastnacht-Galas der Sängervereinigung 1887 Mainflingen (SVM) an den beiden Samstagabenden des 01. u. 08.02. im jeweils vollbesetzten großen Saal des Bürgerhauses. Narrenherz, was willst Du mehr, wurdest Du doch heftig verwöhnt und in absolute Hochstimmung versetzt im Rahmen einer Show der Superlative mit niveauvollen bunten Tänzen, Redekomik und Narrengesang vom Feinsten?
Schlag auf Schlag ging es bei diesen beiden Höhepunkten der Moaflinger Fastnacht , nach dem SVM-Sitzungspräsident Frank Heinzmann mit seinem Elferrat und begleitet von den SVM Crazy-Schimmel-Dancers eingezogen war und sowohl eine große Zahl auswärtige als auch einheimische Narren begrüßen konnte. Er moderierte gewohnt souverän das beeindruckende Bühnengeschehen. Die beiden vereinseigenen Nachwuchstanzgruppen „Youngstars“ und „Teenmojis“ brachten unter Leitung von Natalie Mäder und Anja Feldner als Drachen und Samuraikrieger mit Schwertern bezauberndes asiatisches Flair auf die SVM- Bretter, durften, wie viele andere Gruppen nach ihnen, ohne Zugabe nicht von der Bühne.
Der Einzug des 11. Mainflinger Dreigestirns unter den Klängen der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Mainflingen setzte wirkungsvolle Frauenpower in Szene. Zum eigenen fastnachtlichen Jubiläum hatten die Dreigestirnsucher des Vereins Freunde des Mainflinger Dreigestirns (FdMD) erstmals ein rein weibliches Dreigestirn berufen. Für dieses Novum stehen als Regentinnen namentlich Prinzessin Reinhilde I. (Windorfer), Schimmelin Petra I. (Sager) und Seejungfrau Carmen I. (Riegel), die den männlichen Narren unter viel Beifall der Frauen im Saal klarmachten, wer bis Aschermittwoch im Dörfchen nun „die Hosen an hat“!
Stefan Stegmann glänzte abermals in seinem Protokoll als Nachtwächter und ist als „moralische Instanz“ aus der Schimmel-Fastnacht der SVM kaum noch wegzudenken. Mit Wort und Gesang heimste er bei weltpolitischen wie lokalen Themen sehr viel Beifall ein. Von Donald Trump, „Struwwel-Boris Johnson“ den Klimaschutz und die Wahlpleiten der etablierten Parteien ließ er kaum etwas aus. Auch der Zustand der Mainflinger Hauptstraße, die Kindergartennotsituation und das neue Serviceverständnis einheimischer Geldinstitute prangerte er bei großem Zuspruch des Pubklikums an.
Beim Gardetanz der „Crazy-Schimmel-Dancers“ als Polizistinnen unter Leitung von Kerstin Gast sollen sich dem Vernehmen nach hinterher Schlangen von freiwilligen Männern gebildet haben, die sich gerne einmal „verhaften lassen wollten.“ Diese choreographische Supergruppe hatte im zweiten Teil unter Leitung von Natalie Mäder einen zweiten umjubelten Auftritt als „Lebende Marionetten“. Mit Christoph Gast als „Schambes“ schlenderte nicht nur ein alter Büttenbekannter der SVM auf die Bühne. Er brillierte auch diesmal mehr „dozierend als verzählend“, als er Pointen reich das „Problem der Schluckmuskelüberfunktion“ bei Männern dem lachenden Publikum nahe brachte. Vor der Pause setzten noch einmal die „Moa-Fähr-Ladies“ unter Leitung von Werner Utmelleki mit ihrem Gesangs- und Showspektakel „Kasperle Theater für Erwachsene“ optische, spielerische und gesangliche Akzente. Die Gruppe knüpfte nahtlos an ihre tollen Auftritte der Vorjahre an. Sie wurden mit sehr viel Applaus in die Pause verabschiedet.
Danach kündigten sich „Sparmaßnamen“ auf der SVM-Bühne an. Harald Wiegand und Frank Heinzmann kamen als “Zweier-Elferrat“ und hatten im gemeinsamen Dialog prompt „Probleme mit der Mehraufgabenbewältigung für den Einzelnen“. Das Publikum hatte dabei mächtig Spaß. Die, im letztem Jahr neu gegründete, gemischt auftretende SVM-Tanzformation „Back to Stage“, konnte in diesem Jahr in historischen Kostümen noch mehr begeistern. Mit „Rock me Amadeus“ von Falco waren sie unter Leitung von Anja Feldner und Claudia Knecht ein echter Hingucker. Diese beiden haben in dieser Session für ihre jahrzehntelangen Verdienste in verschiedenen Bereichen der SVM-Fastnacht, mit dem „Goldenen Vlies“ die höchstmögliche Auszeichnung von Sitzungspräsident Frank Heinzmann verliehen bekommen. Zu einem sich etablierenden Zwiegespräch-Team entwickeln sich die beiden jungen Nachwuchsredner Denise Oftring und David Knies. Einmalig ihre erstmalige „Hypnose“ auf einer Mainflinger Fastnachtsbühne, wo er aus einem Fastnachtsmuffel aus dem anderen Ortsteil, zu einem echten aktiv singenden, tanzenden und witzelnden Mainflinger Schimmel-Fastnachter mutierte und gar auf Stichwort „Zugaben“ am laufenden Band ablieferte. Phantastische Umsetzung einer tollen Idee.
Die Reise der „Mainfinken“ der SVM unter Leitung von Werner Utmelleki im Billigflug 666 zu den „Internationalen Chortagen nach Bangkok“ entwickelte gewisse Eigendynamik, zumal der wahre pikante Grund der Reise den Ehefrauen nicht bekannt werden sollte: Die Klappsitze mussten mitgebracht werden, der einzige Alkohol an Bord war der Pilotencrew vorbehalten und ob der Flug je ankam blieb letztlich offen… Sängerisch, humoristisch und spielerisch eine super Nummer und ein ebenso voller Erfolg, wie die Auftritte der Vorjahre!
Als Knaller-Nummer zum Ende der Sitzung geriet das Duo „Die Steile-Buwe“, die nicht nur Publikum wirksam aus alter Schule kalauerten. Auch mit zum Teil neu geschriebenen Stimmungslied-Texten aus der Schimmelheimat rissen Robert und Winfried Steil die Sitzungsgäste aus nah und fern zu später Stunde nochmal von den Sitzen. Keine Nummer hätte passender zu den Finalesongs auf der Bühne mit allen Mitwirkenden überleiten können: „In unserm klaane Nest“ von Dieter Adam und „Mama Lou“ mündeten am Ende in eine Polonäse durch den Saal und zum Weiterfeiern eines besonderen Abends in der Sängerbar. Die SVM dankt ihrem tollen treuen und neuen Publikum, all ihren Aktiven, Helfern und Sponsoren.